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APT Advanced Persistent Thread: wie können sie sich schützen?

04. April 2024 |  Sebastian Rüter

Advanced Persistent Threads, kurz APT, sind eine besonders komplexe Form der Cyberangriffe, die durch eine hohe Professionalität der Angreifer, fortschrittliche Methoden und lange Zeiträume eine besondere Bedrohung darstellen. Advanced Persistent Threads richten sich typischerweise gegen Organisationen oder Einrichtungen, die aus strategischer, wirtschaftlicher, politischer oder militärischer Sicht von hohem Wert sind. Die Auswahl der Opfer basiert auf spezifischen Zielsetzungen, die von der Erlangung sensibler Informationen bis hin zur Destabilisierung kritischer Infrastrukturen reichen können.

Wie läuft ein APT-Angriff genau ab?

Jeder APT-Cyberangriff ist ein durchkomponierter, mehrstufiger Prozess, der darauf abzielt, unbemerkt in ein Netzwerk einzudringen, dort unbemerkt über längere Zeiträume zu verbleiben und kontinuierliche Daten oder Informationen zu stehlen. APTs beginnen schon weit vor dem eigentlichen Cyberangriff. In der initialen Phase wählen die Angreifer ihr Ziel sorgfältig aus und sammeln so viele Informationen wie möglich über das Zielunternehmen oder die Organisation. Dazu gehören technische Informationen über die IT-Infrastruktur sowie Informationen über Mitarbeiter, Geschäftspartner und andere relevante Details, die für die Planung des Angriffs nützlich sein könnten.

Der Angriff beginnt mit dem Versuch, Zugang zum Netzwerk des ausgewählten Ziels zu erlangen. Dies kann durch die Manipulation von Personen geschehen (Social Engineering), durch die Ausnutzung von unbekannten Sicherheitslücken in Betriebssystemen oder Software, durch gezielte Phishing-Angriffe auf ausgewählte Personen oder durch den Einsatz von speziell entwickelter oder angepasster Malware.

Sobald die Angreifer Zugang zum Netzwerk erlangt haben, arbeiten sie daran, den Zugriff zu festigen und zu verschleiern. Das Ziel von APTs ist es immer, langfristig und unbemerkt im Netzwerk des Opfers zu verbleiben. Die Angreifer verwenden dafür unterschiedliche Techniken, beispielsweise das Einrichten von Backdoors für einen dauerhaften Zugriff auf das System und sogenannte Evasion Techniques. Diese Techniken zur Vermeidung der Enttarnung durch Sicherheitssysteme und Protokolle gehören zum Standard-Repertoire der mit einem hohen Maß an Fachwissen und Ressourcen ausgestatteten Cyberangreifer.

Um Zugang zu wertvollen Daten oder Systemen zu erhalten, müssen die Angreifer zumeist ihre Berechtigungen innerhalb des Netzwerks erhöhen. Dies kann durch das Ausnutzen von Schwachstellen in der internen Software oder durch das Stehlen von Anmeldeinformationen von höher privilegierten Benutzerkonten erfolgen.

Mit erhöhten Privilegien durchsuchen die Angreifer das Netzwerk nach wertvollen Daten und Systemen. Sie bewegen sich seitwärts (lateral) durch das Netzwerk, um Zugriff auf weitere Systeme zu erlangen und ihre Präsenz zu erweitern.

Sobald die gewünschten Daten identifiziert wurden, beginnen die Angreifer mit der Sammlung dieser Informationen. Die Daten werden dann oft verschlüsselt und aus dem Netzwerk heraus geschleust. APT-Akteure bemühen sich, ihren Zugang zum Netzwerk über einen langen Zeitraum aufrechtzuerhalten, um kontinuierlich Informationen sammeln zu können. Dies erfordert ständige Anpassungen, um Entdeckung und Gegenmaßnahmen zu vermeiden.
Um ihre Spuren zu verwischen und eine Entdeckung zu vermeiden, löschen die Angreifer oft Log-Dateien und andere Beweise.

Wer steht im Fadenkreuz der APT-Angreifer?

APT-Cyberangriffe erfordern ein besonderes Maß an Fachwissen und zur Verfügung stehender Ressourcen, sind zeitintensiv in der Vorbereitung und komplex in der Ausführung. Entsprechend „hochwertig“ sind die Ziele, die durch die Angreifer ins Visier genommen werden.

Zu den bevorzugten Zielen gehören Unternehmen und Organisationen, die besonders vertrauliche Informationen besitzen oder zu der sogenannten kritischen Infrastruktur zählen. Im Fokus der APT-Angreifer stehen Regierungsbehörden, der Finanzsektor, die Verteidigungsindustrie und das Militär oder Energie- und Technologieunternehmen. Auch Forschungseinrichtungen oder Universitäten, insbesondere solche, die in sensiblen oder fortschrittlichen technologischen Bereichen agieren, geraten ins Fadenkreuz der APT-Angreifer. Ebenfalls bedroht sind Organisationen aus dem Gesundheitssektor, die über sensible Patientendaten oder Forschungsergebnisse zu neuen Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten verfügen. Nicht zuletzt können auch Medien zum Ziel von APTs werden – denn als Teil der Cyber-Kriegsführung können APTs zur Manipulation der öffentlichen Meinung oder zum Abgreifen vertraulicher Informationen verwendet werden.

Welche Gefahren entstehen durch APTs?

Die Gefahren, die durch APTs entstehen, sind vielfältig und können weitreichende Folgen haben. Neben Datendiebstahl und finanziellen Verlusten können erfolgreiche APTs auch zu physischen Schäden an Infrastrukturen, zur Manipulation politischer Entscheidungen, Reputationsverlusten und sogar zur Gefahr für das menschliche Leben führen.
Datendiebstähle und wirtschaftliche Verluste gehören zu den verbreitetsten Gefahren durch Advanced Persistent Threads. APT-Angreifer legen es darauf an, persönliche Daten, geistiges Eigentum, Geschäftsgeheimnisse oder staatliche Geheimnisse abzugreifen. Der Verlust dieser Informationen führt zu finanziellen Verlusten, Wettbewerbsnachteilen - und auch zu nationalen Sicherheitsrisiken! Die Kosten für die Behebung der durch einen APT-Angriff verursachten Schäden können enorm sein. Die Ausgaben für forensische Untersuchungen, Wiederherstellung kompromittierter Systeme, Rechtskosten und mögliche Strafen für die Verletzung von Datenschutzvorschriften können problemlos in die Millionen gehen.

In einigen Fällen zielen APTs darauf ab, kritische Infrastrukturen zu sabotieren oder zu zerstören. Dies kann zu Ausfällen von öffentlichen Dienstleistungen oder zu physischen Schäden an Maschinen und Anlagen führen. Beispiele hierfür sind Angriffe auf Stromnetze, Wasserversorgungssysteme und industrielle Steuerungssysteme.

Auch Spionagetätigkeiten sind im Rahmen von APTs möglich. Die Angreifer können strategische Pläne des Militärs, politische Entscheidungsfindungen oder geopolitische Aktivitäten von Staaten ausspionieren. Dadurch werden APTs für Staaten und Regierungen zu einem Instrument der Destabilisierung, mit dem sich politische Unruhen schüren, Misstrauen zwischen Staaten säen oder die Integrität von Wahlen und demokratischen Prozessen untergraben lassen. APT-Akteure können auch Informationskampagnen durchführen, um Falschinformationen zu verbreiten, öffentliche Meinungen zu manipulieren und politische Agenden zu fördern.

Wie können sich Unternehmen und Organisationen vor Advanced Persistent Threads schützen?

APT-Angriffe sind aufgrund ihrer Raffinesse und ihrer potenziell verheerenden Auswirkungen eine der größten Herausforderungen in der Cybersicherheit. Die Angriffe sind durch ein Höchstmaß an Komplexität, Zielgerichtetheit und Persistenz gekennzeichnet. Für einen effektiven Schutz müssen Unternehmen und Organisationen eine umfassende, mehrschichtige Strategie implementieren, die gleichermaßen präventive wie auch reaktive Maßnahmen integriert.

Als grundlegende Maßnahme ist eine Risikobewertung mit inkludiertem Risiko-Management unverzichtbar. Unternehmen und Organisationen müssen ihre wertvollsten Daten und Systeme identifizieren – und verstehen, warum diese für APT-Akteure attraktiv sein könnten.
Durch den Ausbau der Netzwerksicherheit erhalten Unternehmen einen schlagkräftigen Baustein zum Schutz gegen APTs. Durch eine Netzwerksegmentierung wird die laterale Bewegung von Angreifern innerhalb des Netzwerks verhindert und der Zugriff auf kritische Systeme beschränkt. Intrusion Detection Systems (IDS) und Intrusion Prevention Systems (IPS) helfen dabei, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu blockieren, bevor Schaden entstehen kann. Mit einem Security Information and Event Management (SIEM) System wird die zentrale Überwachung und Analyse von Sicherheitswarnungen aus verschiedenen Quellen im Netzwerk ermöglicht.

Ebenfalls im Fokus liegen sollte die Sicherheit der Endpunkte im Netzwerk. Advanced Endpoint Protection bietet Schutz vor Malware, Ransomware und Zero-Day-Exploits, während Endpoint Detection and Response (EDR) -Tools bei der Erkennung, Untersuchung und Reaktion auf verdächtige Aktivitäten auf Endgeräten unterstützen.
Mit regelmäßigen Schulungen und Simulationen wird einer der größten Risikofaktoren – der Mensch – minimiert. Je größter das Bewusstsein aller Mitarbeitenden um die Gefahren durch APTs ist, desto höher ist das gesamte Schutzniveau innerhalb des Unternehmens oder der Organisation.

Nicht zuletzt müssen Sicherheitsupdates und Patches zuverlässig und kontinuierlich eingespielt werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Regelmäßige Backups von kritischen Daten und Systemen sind essenziell, um im Falle eines erfolgreichen Angriffs eine schnelle Wiederherstellung der betroffenen Bereiche zu ermöglichen.

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